Diese sehr beeindruckende Karte hat der Krainer Aristokrat mit italienischen Wurzeln und slowenische Historiker, Geograf und Eigentümer einer Druckerei auf der Burg Bogenšperk (Wagensperg) nahe Litija in seinem Bestreben die geografischen, historischen und etnografischen Informationen zu einem gesamtheitlichen Blick von Krain zusammenzufassen. Aufgrund der militärischen Laufbahn und Beteiligung an den Kämpfen gegen die Osmanen hat seine wissenschaftliche Karriere bisweilen gelitten, doch hat seine Zusammenarbeit mit der europäischen Aristokratie und Wissenschaftlern wie zum Beispiel mit Pavel Ritter Vitezović sowie seine Mitgliedschaft in der Royal Society in London die Schaffung mehrerer bedeutender Werke, wie etwa Die Ehre des Herzogthums Crain, 1689, ermöglicht bzw. wurden eine Vielzahl an Grafiken und Büchern gesammelt. Was diese Karte betrifft, handelt es sich um eine Variation der Mercatorschen Karte etwas größeren Formates aus dem Jahr 1589 oder 1640, je nachdem um welche Ausgabe es handelt, welche die gleiche Region in einem ähnlichen Stil einschließlich ähnlicher dekorativer Elemente wie Segelschiffe, Kartuschen, u.Ä.m. zeigt. Die gleiche Karte wurde in seiner Druckerei in mehreren Varianten gedruckt. Dies bestätigt auch ein anderes Exemplar aus der Sammlung Felbar (Inventarnummer 549), mit etwas geändertem Inhalt, geänderter Titelkartusche, welche auch die Insignien der Valvasorschen Druckerei enthält. Die Karte stellt des Gebiet von Krain (Carniola in der latainischen Version) innerhalb des Hl. Römischen Kaiserreiches mit der Haupsstadt Ljubljana (Laybach) dar. Die Eigenständigkeit von Krain hat der Autor auch durch die Wappen am linken Kartenrand bezeichnet. Die anderen dekorativen Elemente die enthalten sind befinden sich auf dem Gebiet der Adria, wo Kriegsschiffe und eine Kompassnadel dargestellt sind. Istrie (Histria) ist als Halbinsel dargestellt und besonders betont sind die österreichischen Teile mit der Grafschaft Pazin (Mitterburg). Die Grenze zu den venezianischen Besitzungen wird mit einer unterbrochenen Linie dargestellt. Die Ortsbezeichnungen sind unterschiedlich, mit deutschen Bezeichnungen für die österreichischen Besitzungen und italienischen im westlichen Teil von Istrien. Die Titelkartusche befindet sich im oberen rechten Kartenrand und bezeichnet ausdrücklich den Namen des Autors und den Ort seiner Druckwerkstatt (…delineata et recens edita Per Ioem Weichardum Valuasor L.B. Wagenspergi in Carniolia). Die Darstellung des Höhenprofils ist bisweilen vereinfacht in Form einer schemenhaften Skizzierung, allerdings ist erkennbar die besondere Höhenlage des Učka-Gebirges und der Ćićarija. Der Verlauf der Flüsse ist im Vergleich zu den Darstellungen auf den Karten von Bertelli, Camocio oder Coppo, verbessert, während die Nachbargebiete wie Friaul oder Liburnien aufgrund von Vereinfachungen schwer erkennbar sind. Die Karte ist eingebunden in ein Buch der Sammlung Felbar mit der Inventarnummer 398 (Carniolia antiqua et nova. Antiqua Japydica, Hyperborea, Celtica, Pannonica, Norica, Istrica, Carnica, Romana, Vandalica, Gotthica, Langobardica, Slavica, Avarica, Francica. Nova Germanica, Slavica, Francica, Bavarica, Austriaca…..von Johann Ludwig Schönleben. Das Buch wurde als dreibändiges Werk von 1680 bis 1681 in Ljubljana herausgegeben und die Herausgabe wurde finanziell durch Krainer Stände unterstützt.