Die Karte von Slawonien ist Teil einer späteren Ergänzung der Ptolemäischen Platten (tabula), genauer gesagt ein Teil der Serie der "neuen" oder "modernen" Karten, die neben den bekannten originalen Ptolemäischen Platten auch neue Erkenntnisse zu den früheren kartografischen und geografischen Kenntnissen auf dem Gebiet der östlichen Adria ergänzt haben. Die Karte ist, was den Inhalt und auch das Wappen im unteren linken Eckbereich betrifft, vergleichbar mit jener gleichnamigen Karte von Ruscelli aus der Sammlung Felbar mit der Nummer 36, aber auch mit jener der Nr. 21, 87, 94 und 203, allerdings sind jene füher entstanden und waren von kleinerer Dimension. Veröffentlicht wurde sie vom selben Herausgeber (Sessa) und daher kommt wahrscheinlich auch die Verwedndung der selben Vorlage. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Titel des Originals La Geografia di Claudio Tolomeo Alessandrino, Tradotta di Greco nell'Idioma Volgare Italiano, da Girolamo Ruscelli, et hora nuovamente ampliata da Gioseffo Rosaccio ist, war insbesondere Rossacio auch verantwortlich für die Vergrößerung dieser Karte bei gleicher Vorlage. Von allen Kartografen, hat sich gerade Ruscelli jahrelang mit der Polemäischen Geografie und deren Übersetzungen beschäftigt und so werden seine „tavole“ als die qualitativ wertvollsten modernen Überarbeitungen gewertet. Sie lehnen sich auch an die Erkennisse von Gastaldi über Ptolemäus an, und gerade von jenem hat er in der Mitte des Jahrhunderts einen Teil der Platten übernommen. Auch Ruscelli hat, wie auch Rosaccio, mit dem Herausgeberhaus Sessa zusammengearbeitet, was die Kombination von Attributen aus allen diesen Karten erklärt, obwohl diese Karte erst nach dem Tod von Ruscelli veröffentlicht wurde. Wiederum handelt es sich hierbei um die Darstellung von der Bucht von Triest bis nach Albanien und von der adriatischen Küste bis zur Donau und Drau im Norden. Von den kroatischen Gebieten hat der Autor die Bezeichnungen Istria, Libvrnia, Corvatia (auf dem Gebiet des heutigen nordwestlichen Teil Kroatiens), Croatia (auf dem Gebiet von Slavonien), Bossina und Dalmatia erwähnt. Besonders herausragend koloriert sind die Inseln in der Kvarner Bucht sowie in der südlichen Adria. Im Vergleich zu den Vorlagen, wurden die Mängel wie etwa das schwierig zu erkennende Relief, die Küstenlinien sowie das hydrografische Netzt, nicht korrigiert.