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HOMANN,  JOHANN BAPTIST: DAS HERZOGTHUM KÄRNTEN

HOMANN, JOHANN BAPTIST: DAS HERZOGTHUM KÄRNTEN

Inventarnummer 446
Originaltitel: Nova et accurata Carinthiae Ducatus Tabula geographica. In Superiorem et Inferiorem divisa
Erscheinungsjahr: 1720
Erscheinungsort und Herausgeber: Nürnberg
Format: 49 x 58,5 cm
Technik: Kolorierter Kupferstich

Homans Karte von Kärnten (aufgeteilt in C. Superiorem und C. Inferiorem) beinhaltet auch einen Teil der Steiermark (Stiria Pars) im Norden sowie Krain im Süden  (Carniolae pars). Mit einer eigenen Farbe sind im Textteil sowohl auf der Karte wie auch auf der Kartusche die Besitztümer des Salzburger Bistums (Salzburgisch) sowie des Bistums Bamberg (Bambergisch) bezeichnet. Das erstgenannte Bistum ist insbesondere von Bedeutung, da aus diesem, nebem dem Bistum Aquilea die ersten Missionare in die nördlichen Teile Kroatiens (das Überdraugebiet) gekommen sind und dort die ersten Taufen durchgeführt haben. Gerade die hier aufgezeigte Aufteilung der Besitzverhältnisse ist eine Besonderheit dieser Karte. Die barocke Titelkartusche mit dekorativen Elementen befindet sich im rechten oberen Teil der Karte und im linken Eck befindet sich eine dataillierte Übersicht der Ortschaften sowie ein Maßzeiger. Im Kartenrand sind die geographischen Koordinaten angeführt. Im unteren Kartenbereich befinden sich drei graphische Darstellungen, in der Mitte die Ansicht der Stadt Klagenfurt (Clagenfurt) mit den städtischen Mauern und einer eigenen Angabe der verschiedenen Gebäude der Stadt. Die beiden anderen Ansichten zeigen die Zeremonie zur Auswahl des Fürsten von Kärtnen sowie den Paßübergang (Berg Loibl).

HOMANN, JOHANN BAPTIST
JOHANN BAPTIST HOMANN (1663-1724) großer deutscher Kartograph und Herausgeber. Dank Homann begann man in Deutschland die Kartographie als eine selbstständige Wissenschaftsdisziplin zu betrachten. Homann hat mit den bekanntesten Wissenschaftlern seiner Zeit zusammengearbeitet. In der Zeit von 1702 bis 1716 hat er über 100 Karten in Druckplatten eingraviert. In seiner Werkstatt wurden mehr als 600 Karten entworfen. Auf seinen Karten ist selten das Erscheinungsjahr angegeben, deswegen kann man sehr schwer ihre Entstehungszeit bestimmen. Seine bekanntesten Werke sind: „Atlas Novus“ aus dem Jahre 1707, „Atlas von hundert Chartewn“ aus dem Jahre 1712 und „Grosser Atlas über die ganze Welt“ mit 126 Karten. Nach seinem Tod wurde seine Werkstatt bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts von Michael Franz und Johann Georg Ebersberg unter dem Namen Homannianos Heredes (Homanns Erben) weitergeführt.
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