Diese Blatt enthält zwei grafische Darstellungen, die sich innerhalb eines reichlich mit floralen Elementen dekorierten Rahmens befinden. Die obere Darstellung zeigt eine Szene mit drei Fischern in einer ländlichen Umgebung, die mit Händen einen reichlichen Fang sortieren. Die untere Darstellung ist eine Miniaturvedute der Festung Osijek aus der Volgelperspektive. Ausser der Stadtmauer ragen auch die Kirchtürme besonders hervor. Die Stadt ist durch dicke Stadtmauern und Wallschildern in mehreren Ebenen geschützt und der einzige Eingang in die Stadt erfolgt durch die große und beeindruckende Holzbrücke in Richtung Darda. Diese berühmte Brücke mit einer Länge von acht Kilometern wurde 1566 von Suleiman dem Prächtigen in Auftrag gegeben, als er sich auf den Weg zur Eroberung von Wien gemacht hat. Der erste Abschnitt der Brücke, bzw der Zugang nach Osijek, ist nicht gut sichtbar, allerdings der nächste Bereich, wo sich die Brücke auf Booten befindlich über die Drava dehnt. Dank dieser Brücke hat Osijek eine wirtschaftlichen Aufschwung erlebt und war die bedeutendste Stadt des türkischen Slawonien. Im Jahr 1644 wurde die Brücke vom kroatischen Ban Nikola Zrinski in Brand gesetzt. In drei Monaten wurde die Brücke wieder an ihrem alten Standort aufgebaut. Aufgrund der neuerlichen osmanischen Durchbrüche im Jahr 1685 hat Graf Jacob Lesle an der Spitze eines österreichischen Heeres die Brücke von der Osijeker Seite aus in Brand gesetzt, was damals im westlichen Europa zu vielen Darstellungen und Beschreibungen geführt hat. Das Symbol an der Blattspitze zeigt drei Fische, die Wasser speien, was die hohe Zahl an Sümpfen in dieser Region unterstreicht, die für die ökologisch-historische Entwicklung der Stadt Osijek bedeutend waren. Auf der Kartusche befindet sich an der Spitze des Blattes die Aufschrift: Ubi propria deserttunda. Die Karte wurde nach einer Vorlage von E.C. Heissa von Weigel in Kupfer gestochen und vom Verleger Leopolda Voigta herausgegeben.