Die Vedute von Šibenik stellt die befestigte Stadt aus der Vogelperspektive vom Meer aus in Richtung des Zugangskanals blickend dar. Diese Karte hat Francesco Valegio in seiner Arbeit 'Nuova raccolta di le piu illustri et famose citta di tutto mondo' veröffentlicht und an diesem Werk hat auch der lokale Kupferstecher Martin Rota Kolunić mitgearbeitet. Darum kann man annehmen, dass gerade an dieser Darstellung Rota aufgrund der ihm bekannten Informationen eine Menge zur finalen Ansicht beigetragen hat. Dies hat zu Folge, dass durch die gemeinsame Kooperation die früher gedruckten Isolare von Zenoi, Bertelli und Forlani übertroffen wurden. Die Stadt ist strategisch am Ende einer Bucht positioniert in einer Dreiecksform sich am Hügel ausbreitend und durch das Fort zum Hl. Nikolaus am Eingang des Kanals, zweier seitlicher Bastione an den Küsten des Kanals sowie zweier Reihen im Norden gelegener Stadtmauern geschützt. Diese setzen sich fort bis zur Befestigung zum Hl. Michael oberhalb der Stadt. Innerhalb der Ummauerung, welcher den rechten Bereich der beiden Walle östlich umschließt, breitet sich die dicht besiedelte Stadt aus, in der die Stadtpaläste und der Dom gut ersichtlich sind. Diese Art der Darstellung ist vollkommen konträr zu jener von Zadar, die vom selben Autor kommt und sich in der Sammlung mit der Nummer 540 befindet. Im Osten wird die Grenze durch das Kloster des Hl. Franz bezeichnet. Die Wege aus der Stadt führen zu den Höhen im Binnenland und im Kanal befinden sich einige kleinere und größere Gallionen und andere kleinere Schiffe. Im unteren rechten Eck befindet sich Valegios Unterschrift. Diese Karte ist sehr ähnlich zu jener von Camocio, die aus dem Jahr 1571 stammt und noch detaillierter ist, und auch an welcher Rota mitgearbeitet hat (siehe Nr. 270).