Auf dieser Karte des bosnischen Königreiches (Das Koenigreich Bosnien) und Serbien (Das Koenigreich Servien) werden die Grenzen innerhalb der traditionellen Verläufe so wie sie nach den türkischen Eroberungen entstanden sind, dargestellt. So wird für das Gebiet von Mittelbosnien außer dem alten mittelalterlichen Königreich auch die Bezeichnung Das Eigentliche Bosnien, angeführt und damit auch sugeriert, dass dieses Bosnien etwas anderes als das mittelalterliche Bosnien ist. Andererseits setzt der österreichische Kartograf mit der Anführung der traditionellen bzw. mittelalterlichen Ortsbezeichnungen fort, denn er bezeichnet Slawonien und Dalmatien als Königreiche und vernachlässigt damit die tatsächliche Situation bzw. das osmanische Reich und Venedig als neue Akteure in diesem Gebiet. Die Provinz Hercegowina wurde mit "dem Eigentlichen Bosnien" verbunden und nicht mit dem osmanischen Türkisch Dalmatien, was andere Kartografen üblicherweise so getan haben. Das Gebiet zwischen der Una und der Vrbas wird mit der alten Bezeichnung Türkisch Kroatien tituliert. In der rechten oberen Ecke befindet sich die einfache Titelkartusche. Das Hähenprofil ist mit einem sehr vereinfachten Strichmuster dargestellt, sodass man nicht einen Eindruck von der Dynamik bzw. der Höhen erhält. An der unteren rechten Ecke befindet sich ein Längenmaß in deutschen und türkischen Meilen ausgedrückt. Bezeichnet sind auch die Längenmaße sowie die Bezeichnung des Blattes mit Neue Geographie oberhalb des Kartenrandes. Unterhalb des unteren Kartenrandes befindet sich die Bezeichnung, dass es sich um eine Karte handelt, die Teil der Allgemeinen Encyklopädie der Wissenschaft und Künste, einer bekannten Enzyklopädie, welche von Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber von 1830 an herausgegeben wurde. Die Qualität der Angaben zum bosnischen Binnenland unterscheidet sich wesentlich zu den Angaben, die die österreichischen Topografen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den nürdlichen osmanisch-österreichischen Grenz-Gebiete gesammelt haben. Der geografische Kenntnisstand hat sich erst Ende des 19. Jahrhunderts durch eine umfassende Vermessung wesentlich verbessert