Der Autor dieser Vedute von Zadar ist der deutsche Kartograf Sebastian Münster. Die Vedute von Zadar ist wahrscheinlich in einem der späteren Ausgaben von Münsters Kosmographie veröffentlicht worden. Es ist interessant, dass die ganze Vedute spiegelverkehrt dargestellt ist, so dass der Westen sich auf der linken Seite befindet und der Osten auf der rechten Seite. Die Vedute stellt Zadar zur Zeit seiner intensivsten Erneuerung dar. Der Architekt S. Pallavacino hat 1567 den neuen Teil der Festung in südlicher Vorstadt erbaut. Wegen der besseren Stadtbeschützung war der alte Festungsteil durch einen Meereskanal von der neuen Festung getrennt. Die Festungen von Zadar aus der venezianischen Zeit stellen das klassische Beispiel des Fortifikationssystems dar. Bei diesem System setzt sich der Festungsgürtel zum Festland und dem engen Hafen hin aus breiten Mauern und sieben großen Bastionen zusammen, und zum Meer hin aus schmalen Mauern und drei kleineren Bastionen. Zadar baute schon im Jahre 1540, nach der Türkeninvasion, Mauern zum Festland hin mit Stadttoren und einer kleinen Bastion. Während des Cypernkrieges 1570 begann man vor der Stadt mit dem Bau der Festung in Form des Halbmondes (rivelino ita.) und übriger Verteidigungsanlage, welche die Stadt umschließen. Die Verteidigungsanlagen, gebaut nach den Skizzen von Sforca Pavalcino, mit großen fünfeckigen Bastionen und breiten Mauern stellen die Höchstleistung des Fortifikationssystems dieser Zeit dar.