MERCATOR (KREMER), GERHARD: KARTE VON FRIAUL, KRAIN, ISTRIEN UND DER WINDISCHEN MARK
Inventarnummer 189
Originaltitel: Forum Julii, Karstia, Carniola, Histria et Windorum Marchia
Erscheinungsjahr: 1635
Erscheinungsort und Herausgeber: London, Sparke & Cartwright
Format: 16,5 x 23 cm
Technik: Kupferstich
Mercators Karte von Friaul, Krain, Istrien und der Windischen Mark wurde in der englischen Ausgabe des Atlasses von Jodocus Hondius, der herausgeben wurde nachdem die Originalkupferplatten seines Atlasses Minor in London verkauft wurden, herausgegeben. Diese englische Ausgabe wurde von Michael Sparke und Samuel Cartwright im Jahre 1632 veröffentlicht. Diese Karte unterscheidet sich vom Original nur in der künstlerischen Darstellung der Kartusche. Bei dem Original wurde die Kartusche minuziös und im maniristischen Stil ausgearbeitet. Bei dieser Karte ist die Kartusche viel einfacher dargestellt, als einfacher Stoff auf dem der Kartentitel und der Maßstab eingeschrieben sind. Die Darstellung Istriens ist deformiert und es gibt wenig Toponyme. Bei den hydrographischen Elementen dominiert die Darstellung des Czircnizer Sees. Die Flüsse in Friaul kannte der Autor wahrscheinlich besser als die Flüsse auf dem Gebiet von Istrien. Die Inseln Hl. Nikolaus und Brijuni sind nur mit Namen eingezeichnet. Besonders interessant ist die Darstellung der Insel Cres, der hier aus drei Inseln zusammengesetzt ist, der Insel Cres (Cherso), Belog (Cao) und Porozina (Perosino). Der Maßstab ist in italienischen Meilen ausgedrückt (Miliaria Communia Italica).
MERCATOR (KREMER), GERHARD
Neben Ortelius war der bekannteste niederländische Kartograph sicherlich GERHARD KREMER, bekannter als GERHARD MERCATOR (1512-1594). Im Unterschied zu seinen niederländischen Zeitgenossen hat er seine Atlaskarten selber hergestellt. Im allgemeinen kämpfte er gegen die Überschreibung fremder Karten und gegen die Benutzung der deskriptiven Quellen, und hat sich für die mathematische und geodätische Kartengrundlage eingenommen. Im Jahre 1569 hat er die Weltkarte in einer neuen sogenannten Mercator-Projektion herausgegeben. Das war sein größter Verdienst in der Entwicklung der Kartographie. Der gesamte Atlas von Mercator wurde von seinen Erben 1595 unter dem Namen „Atlas sive Cosmographicae“ veröffentlicht. Vor der Ausgabe dieses Atlasses waren zu seinen Lebzeiten einige kleinere Kartensammlungen veröffentlicht. Besonders wertvoll sind seine Karten der Neuen Welt, in denen er neue Entdeckungen eingezeichnet hat. Sein Interesse galt Westeuropa und der Neuen Welt. Bei der Darstellung der kroatischen Länder benutzt er meistens zahlreiche ältere Quellen, dies ist besonders sichtbar an den eingezeichneten mittelalterlichen Grenzen und Gespanschaften. Seine Karten „Sclavonia, Croatia, Bosnia cum Dalmatiae parte“ und „Karstia, Carniola, Histria et Windorum Marchia“ stellen die kroatischen Länder vor dem Eindringen der Türken dar. Sein Atlas erlebte um 40 Ausgaben.