MERCATOR (KREMER), GERHARD: KARTE VON FRIAUL, KRAIN, ISTRIEN UND DER WINDISCHEN MARK
Inventarnummer 188
Originaltitel: Forum Julii, Karstia, Carniola, Histria et Windorum Marchia
Erscheinungsjahr: 1632
Erscheinungsort und Herausgeber: Amsterdam
Format: 18 x 24,5 cm
Technik: Kupferstich
Diese Karte ist ein Reprint der gleichnamigen Karte von Mercator, die in seinem bedeutenden Werk “Atlas sive cosmographicae meditationes de fabrica mundi rt fabricati figura”, herausgegeben in Duisburg im Jahre 1595, veröffentlicht wurde. Der Herausgeber Johannes Everhardus Cloppenburg aus Amsterdam veröffentlichte im Zeitraum zwischen 1630 und 1636 einige Ausgaben des kleinen Atlasses von Mercator (Atlas Minor), unter denen sich auch diese Karte aus dem Jahre 1632 befindet. Diese Karte unterscheidet sich von der Mercators nur in der künstlerischen Darstellung. Bei Mercator ist die Kartusche minuziös und im maniristischen Stil ausgearbeitet, während sie hier viel einfacher die Form eines Stoffes hat, auf dem der Kartentitel und der Massstab eingeschrieben sind. Die Darstellung Istriens ist deformiert und es gibt wenig Toponyme. Bei den hydrographischen Elementen dominiert die Darstellung des Czircnizer Sees. Die Flüsse in Friaul kannte der Autor wahrscheinlich besser als die Flüsse auf dem Gebiet von Istrien. Die Inseln Hl. Nikolaus und Brijuni sind nur mit Namen eingezeichnet. Besonders interessant ist die Darstellung der Insel Cres, die hier aus drei Inseln zusammengesetzt ist, der Insel Cres (Cherso), Belog (Cao) und Porozina (Perosino). Der Maßstab ist in italienischen Meilen ausgedrückt (Miliaria Communia Italica).
MERCATOR (KREMER), GERHARD
Neben Ortelius war der bekannteste niederländische Kartograph sicherlich GERHARD KREMER, bekannter als GERHARD MERCATOR (1512-1594). Im Unterschied zu seinen niederländischen Zeitgenossen hat er seine Atlaskarten selber hergestellt. Im allgemeinen kämpfte er gegen die Überschreibung fremder Karten und gegen die Benutzung der deskriptiven Quellen, und hat sich für die mathematische und geodätische Kartengrundlage eingenommen. Im Jahre 1569 hat er die Weltkarte in einer neuen sogenannten Mercator-Projektion herausgegeben. Das war sein größter Verdienst in der Entwicklung der Kartographie. Der gesamte Atlas von Mercator wurde von seinen Erben 1595 unter dem Namen „Atlas sive Cosmographicae“ veröffentlicht. Vor der Ausgabe dieses Atlasses waren zu seinen Lebzeiten einige kleinere Kartensammlungen veröffentlicht. Besonders wertvoll sind seine Karten der Neuen Welt, in denen er neue Entdeckungen eingezeichnet hat. Sein Interesse galt Westeuropa und der Neuen Welt. Bei der Darstellung der kroatischen Länder benutzt er meistens zahlreiche ältere Quellen, dies ist besonders sichtbar an den eingezeichneten mittelalterlichen Grenzen und Gespanschaften. Seine Karten „Sclavonia, Croatia, Bosnia cum Dalmatiae parte“ und „Karstia, Carniola, Histria et Windorum Marchia“ stellen die kroatischen Länder vor dem Eindringen der Türken dar. Sein Atlas erlebte um 40 Ausgaben.