Hoefnagels zweifache Vedute von Petrinja wurde in Brauns "Civitates Orbis Terrarum" 1617 veröffentlicht. Diese zweifache Vedute zeigt uns Petrinja als sie unter der türkischen Verwaltung war sowie nach ihrer Befreiung und ihrer Erneuerung. Die erste Vedute zeigt uns das türkische Petrinja nach ihrer Erneuerung, zu der es nach einem Gefecht mit der christlichen Armee kam. Petrinja lag zu der Zeit der Türken auf einer künstlichen Insel des Flusses Petrinjčica. Sie hatte die Form eines unregelmäßigen Vierecks, an deren Ecken sich viereckige Bastionen befanden. In die Festung konnte man über zwei Holzbrücken über den Fluss Kupa und den Fluss Petrinjčica gelangen. Nach der Befreiung wird Petrinja wieder erneuert. Die Erneuerung wird im Jahre 1617 beendet. Den Stand der erneuerten Festung in Petrinja zeigt uns die zweite Vedute. Nach der Erneuerung hatte die Festung die Form eines Fünfecks, an deren Ecken sich viereckige Bastionen befanden. In die Stadt konnte man von der westlichen Seite über zwei neu errichtete Brücken gelangen. Die erste Brücke überbrückte den Festungsgraben und die zweite den Fluss Kupa. Es existierte auch eine dritte Brücke über den Fluss Petrinjčica, die sich in der Nähe der Mündung von Petrinjčica in den Fluss Kupa befand. Auf der Vedute sieht man auch, dass die Türken auf dem linken Flussufer der Kupa noch eine Festung, die s.g. Husarski grad (Husarenstadt), errichtet haben. Auf dem Plan sind auch die bestehenden Wege eingezeichnet: der Hauptweg verband Petrinja mit Zagreb, der zweite Weg verband Petrinja mit Sisak, und der dritte Weg verband Petrinja mit den nahliegenden Festungen Hrastovica und Kostajnica. Der vierte Weg führte von der Festung bis zu der alten türkischen Brücke, die bei der Erneuerung abgerissen wurde. Auf der Kartenrückseite befindet sich der Text mit der Beschreibung von Petrinja.