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KARTE DER VENEZIANISCHEN BESITZUNGEN

KARTE DER VENEZIANISCHEN BESITZUNGEN

Inventarnummer 582
Originaltitel: Carte de Geographie des Differents Etats de la Republique de Venise
Erscheinungsjahr: 1710
Erscheinungsort und Herausgeber: Amsterdam
Format: 61 x 49,5 cm
Technik: tw. kolorierter Kupferstich

Diese große Karte besteht aus drei einzelnen Karten mit einer Vielzahl an Beschreibungen und Symbolen. Alle beziehen sich auf die Besitzungen der Republik Venedig auf dem Festland und an den Küstegebieten und stellen mittels der Texte die Struktur der Zivilbevölkerung, der Kirche sowie der Militärverwaltung auf diesem Gebiet dar. Im unteren linken Kartenrand befindet sich die Karte Terra ferme, das Gebiet unmittelbar im Hinterland der Republik, welche an die Besitzungen des Kirchenstaates südlich von Ravenna grenzt und sich bis Friaul im Norden ausdehnt. Die Karte im oberen rechten Eckbereich stellt die venezianischen Besitzungen in Kleinasien dar, während die große mittige diagonale Karte die venezianischen Besitzungen entlang des Adriatischen und Ionischen Meeres darstellt. Es handelt sich somit um thematische Karten des Gebietes mit eingezeichneten Grenzen im Festland der venezianischen Herrschaft, während auf den Karten selber, in einer vormodernen Art zusätzlich zur vorherrschenden Thematik auch detailliert die geografische Symbole des dargestellten Gebietes erklärt werden. Die Ausrichtung ist wie gewohnt, was auch durch die Kompaßrose mit dem Zeiger in Richtung Norden und zum oberen Kartenrand hin, untermauert wird. Die grafische Maßeinheit hat der niederländische Autor in deutschen Meilen dargestellt.  In den Ecken des Blattes befinden sich die Wappen der Dogen sowie der 30 Teilgebiete einschließlich Dalmatien im oberen und das Wappen von Istrien und Zadar in der unteren Ecke. Die Karte ist sehr informativ und wurde in dem Werk Atlas Historique ..., welcher im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts in sieben Bänden herausgegeben wurde um das reiche historische, geografische, genealogische, topografische und kartografische Erbe der einflußreichen französischen Kartografen, insbesondere jenes von  Gillauma De l'Isle, zu unterstreichen. Am Atlas haben Henri, sein Vater, auch mit dem Namen Henri, sowie sein Bruder Zacharie Chatelain mit der Hilfe des französischen  Kartografen Nicolasa Gueudevillea gearbeitet.

CHATELAIN, HENRI ABRAHAM
HENRI ABRAHAM CHATELAIN (1684-1743) war ein hugenottischer Pastor aus Paris der auch in London, Amsterdam und Den Haag wirkte. Er interessierte sich für Heraldik, Ethnologie, Geschichte und Geographie und als gelernter Kupferstecher verband er sein Wissen mit Gravurfertigkeiten. Seine Karten und Grafiken sind die besten Beispiele für das goldene Zeitalter der französischen Kartographie. Chatelains Verlag Chatelain Frères & Fils war zwischen 1700 und 1770 in Amsterdam tätig. In Zusammenarbeit mit dem französischen Kartographen Nicolas Gueudeville veröffentlichte Henri Abraham Chatelain von 1705 bis 1720 den Atlas Historique, an dem auch sein Vater Zacharie und sein Bruder Zacharie Junior Chatelain gearbeitet haben. Die letzte Ausgabe dieses Atlas erschien im Jahr 1739. Der Atlas hat in sieben Bänden im frühen 18. Jahrhunderts enzyklopädisch das reiche historische, geografische, genealogische, topografische und kartografische Erbe und die Produktion in französischen Tradition beinhaltet, einschließlich der Werke von De l'Isle.
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