CORONELLI, VINCENZO MARIA: PLAN DER FESTUNGEN VON ŠIBENIK
Inventarnummer 304
Originaltitel: Castello vecchio di Sebenico nella Dalmatia
Erscheinungsjahr: 1690
Erscheinungsort und Herausgeber: Venezia
Format: 26 x 33 cm
Technik: Kupferstich
Die alte kroatische Stadt Šibenik wird zum ersten mal im Jahre 1066 erwähnt. Die Stadt entwickelte sich um die ehemalige illyrische Festung, die sich auf dem Platz der heutigen Burg der Hl. Ana befand. Um sie bauten herangekommene kroatische Stämme im IX. Jahrhundert ihren Stützpunkt Šibenik. Die Festung, die sich auf einem Fels von 70 m Höhe über der Mündung des Flusses Krka befindet, war und blieb ein unüberwindbares Hindernis für viele Eroberer in den stürmischen Jahrhunderten, die vorbei zogen. Am Anfang des 15. Jahrhundert befindet sich Šibenik unter der Herrschaft der Republik Venedig, und wurde eine der Schlüsselfestungen in der Verteidigung Dalmatiens vor den Türken. Wegen der ständigen Gefahr vor den Türken, wurden im Jahre 1646 innerhalb von zwei Monaten neben der bestehenden alten Festung noch zwei Burgen, Hl. Johann und Šubićevac, gebaut. Die türkischen Angriffe dauerten fast fünfzig Jahre und waren sehr intensiv. Der gefährlichste und heftigste Angriff geschah während des Kretischen Krieges im Jahre 1647, als Pascha Tekelija zusammen mit seinem Heer unter den Mauern von Šibenik eine schwere Niederlage erlitt. Coronelli hat in seinem kleinen isolar «Mari, golfi, isole, spiaggie..» die Stadt Šibenik wegen ihrer Wichtigkeit in den venezianisch –osmanischen Kriegen besonders beachtet, indem er einige Pläne und Skizzen der Festungen von Šibenik ausgearbeitet hat. Dieser Plan stellt uns den alten Teil der Festungen von Šibenik (Castello vecchio) dar.
CORONELLI, VINCENZO MARIA
VINCENZO MARIA CORONELLI (1650-1718) ist der bekannteste italienische Kartograph zur Zeit der Republik Venedig. Dort gründet er die geographische Gesellschaft „Accademia degli Argonauta“, eine der ältesten auf der Welt. In seiner kartographischen Werkstatt arbeitete ein ganzes Team von Zeichnern und Kartographen. Der venezianische Senat hat seine Arbeit finanziell unterstützt. Coronelli war der erste venezianische Kartograph, der den Ruf eines amtlichen venezianischen Geographen hatte. Seine Karten hatten nicht nur eine große strategische und wirtschaftliche Bedeutung, sie waren auch ein bedeutendes Instrument für die Glorifizierung der venezianischen Siege über die Türken. Coronelli hat auf seinen Karten bei den Darstellungen der Grenzen den Stand vor den türkischen Eroberungen dargestellt. Er hat die türkischen Besitztümer in Dalmatien nicht anerkannt. Gleichzeitig hat er auf allen Karten neben den einzelnen Orten die Angaben über die venezianischen Eroberungen angeführt. Seine Karten wurden von allen staatlichen Ämtern der Republik Venedig während des Endes des 17. Jahrhunderts genutzt.. Coronelli ist der Autor der besten venezianischen Atlasse: „Isolario dell`Atlante Veneto“ in zwei Bänden, bekannt unter dem Namen „Grosser Isolar“, sowie von „Mari, Golfi, Isole, Spiaggie, Porti, Citta…“ in vier Bänden, bekannt unter dem Namen „Kleiner Isolar“, der über 100 Festungs- und Hafenpläne einschließlich zahlreicher Pläne der kroatischen Küste beinhaltet.