CORONELLI, VINCENZO MARIA: VEDUTE VON OMIŠ
Inventarnummer 303
Originaltitel: Almissa
Erscheinungsjahr: 1690
Erscheinungsort und Herausgeber: Venezia
Format: 26 x 33 cm
Technik: Kupferstich
Diese Vedute von Coronelli zeigt das komplizierte Fortifikationssystem der Stadt Omiš. Die kroatische Stadt Omiš entstand unter den steilen Hängen des Dinara-Gebirges. Von der westlichen Seite ist die Stadt vom Fluss Cetina und von der südlichen und südöstlichen Seite vom Meer eingegrenzt. Sie entstand als Unterstadt (Burgum, suburium) der Burg von Omiš, die hoch über der Stadt auf dem Berg gebaut war. Die Burg Starigrad (Fortice) sowie die Burg Viseć im Flusstal von Cetine konnten bei der ständigen Gefahr vom Festland und vom Meer keinen geeigneten Schutz bieten, deswegen war Omiš schon im Mittelalter mit Mauern umgeben. Diese waren an der östlichen, der Festlandseite, mit besonderen Gewölben verstärkt und an der nordwestlichen stand der Turm Peovica (Mirabella). Die Bewohner von Omiš waren hervorragende Seeleute, deswegen bewachten sie vom 13. bis zum 15. Jahrhundert die Schifffahrt auf dem adriatischen Meer, wobei sie in erster Linie venezianische Schiffe, venezianische Besitztümer in Dalmatien sowie die Schiffe des Königreiches Neapel gefährdeten. Omiš gehörte seit dem Jahre 1444 zur Republik Venedig. Zu Coronellis Zeit war Omiš eine der wichtigeren venezianischen Festungen auf dem Gebiet von Dalmatien, deswegen hat er den Fortifikationsplan von Omiš in seinem Kleinem Isolar „Mari, golfi, isole…“, herausgegeben um 1690 in Venedig, eingeschlossen.
CORONELLI, VINCENZO MARIA
VINCENZO MARIA CORONELLI (1650-1718) ist der bekannteste italienische Kartograph zur Zeit der Republik Venedig. Dort gründet er die geographische Gesellschaft „Accademia degli Argonauta“, eine der ältesten auf der Welt. In seiner kartographischen Werkstatt arbeitete ein ganzes Team von Zeichnern und Kartographen. Der venezianische Senat hat seine Arbeit finanziell unterstützt. Coronelli war der erste venezianische Kartograph, der den Ruf eines amtlichen venezianischen Geographen hatte. Seine Karten hatten nicht nur eine große strategische und wirtschaftliche Bedeutung, sie waren auch ein bedeutendes Instrument für die Glorifizierung der venezianischen Siege über die Türken. Coronelli hat auf seinen Karten bei den Darstellungen der Grenzen den Stand vor den türkischen Eroberungen dargestellt. Er hat die türkischen Besitztümer in Dalmatien nicht anerkannt. Gleichzeitig hat er auf allen Karten neben den einzelnen Orten die Angaben über die venezianischen Eroberungen angeführt. Seine Karten wurden von allen staatlichen Ämtern der Republik Venedig während des Endes des 17. Jahrhunderts genutzt.. Coronelli ist der Autor der besten venezianischen Atlasse: „Isolario dell`Atlante Veneto“ in zwei Bänden, bekannt unter dem Namen „Grosser Isolar“, sowie von „Mari, Golfi, Isole, Spiaggie, Porti, Citta…“ in vier Bänden, bekannt unter dem Namen „Kleiner Isolar“, der über 100 Festungs- und Hafenpläne einschließlich zahlreicher Pläne der kroatischen Küste beinhaltet.