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ROUX, JOSEPH: DIE BUCHT VON KOTOR

ROUX, JOSEPH: DIE BUCHT VON KOTOR

Inventarnummer 504
Originaltitel: Cattaro
Erscheinungsjahr: 1764
Erscheinungsort und Herausgeber: Marseille
Format: 12 x 19 cm
Technik: tw. kolorierter Kupferstich

Diese seltene Karte zeigt die Bucht von Kotor mit der Stadt Kotor (Cattaro) am Ende der Bucht. Am Eingang in die Bucht befindet sich ein kleinere Zahl  von Daten über Meerestiefen ausgedrückt in Klafter (Brasses). Diese waren für den französischen königlichen Kartographen Joseph Roux, der die Karte gezeichnet hat, bestimmt von Bedeutung. In der Bucht von Kotor sind an zwei Orten und in der Bucht bei Budva an einem Platz Ankerplätze bezeichnet. Der Plan ist in nordöstlicher Richtung orientiert, was aus der Positionierung der Lilie, die sich in einer Kompaßrose befindet, ersichtlich ist. Interessant ist, dass auf diesem Plan keine eigenen grafischen Längenmaße angegeben sind. Mit Ausnahme von Kotor, wo Häuser im Grundriss innerhalb der Festungsmauer dargestellt sind, sind an anderen Orten inbesondere Kirchendarstellungen und vom Meer aus sichtbare Navigationshilfen, v.a. in Perast (Perasto), Risan und Herzeg Novi (P. Castelo novo) sowie in Tivat (S. Antoine) bezeichnet. Als Teil der Sammlung Recueil Des Principaux Plans, des Ports, et Rades de la Mer Mediterranée ist dieser Plan erstmalig im Jahr 1765 erschienen und wurde dann nochmals im Jahr 1858 aufgelegt. Der Kupferstich ist händisch koloriert. Oberhalb der oberen rechten Ecke der Karte befindet sich die Plattennummer P. 70.

ROUX, JOSEPH
ROUX, JOSEPH (1725-1793), französischer Kartograf und Hydrograf mit einer produktvisten Zeit in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er war auch Konstrukteur von Navigationsinstrumenten. Er arbeitete in Marseille wo er die Drucke herstellte und die eigenen Karten und nautischen Instrumente vertrieb. In der Mitte des 18. Jahrhunderts erhielt er den ehrenwerten Titel Königlicher Kartograf (Hidrographe du Roy) und im Jahr 1764 veröffentlichte er eine Serie von 12 Karten des Mittelmeeresa (Carte de la Mediterraneé), danach einen kleinen Atlas bestehend aus 100 Plänen und Häfen des Mittelmeeres. Während des gesamten 19. Jahrhunderts erscheinen spätere Varianten des Atlasses als eine Art "Volksatlas". Die Karten stellen Frankreich und Italien dar und zumeist mit folgender Beschreibung: Recueil Des Principaux Plans, des Port, et Rades de la Mer Mediterranée, Estraits de ma Carte en Douze Feuilles DEDIEE A MONS.gr.LE DUC DE CHOISEUL Ministre de la guerre et de la Marine gravee avec Privilege du Roy. Nur wenige sind bis heute aufbewahrt und somit sind sie eine wahre Rarität. Die Widmung gilt Étienne-Françoise, Herzog von Choiseul, der in jener Zeit auch der französische Heeres- und Marineminister war. Im Jahr 1764 erschin die einzige und seltene Ausgabe aller 170 Karten mit einer Titelkartusche im Rokokostil und mit Darstellungen von Häfen des Mittelmeeres. Auf den Karten waren besonders oft Häfen des östlichen Mittelmeeres dargestellt, welche Mitte des 18. Jahrhunderts nur selten auf Meereskarten und Portulankarten vermessen waren. Die französischen Forschungen im Levante-Gebiet in den 1730er bis 1760er Jahren wurden zum größten Teil von Chambert durchgeführt und Joseph Roux (Sohn) hat die Errungenschaften 1764 implementiert. Die selben Prinzipien auf den Karten wurden auch von Nelson 40 Jahre später genutzt was darin begründet war, dass die Karten primär für die Seefahrt bestimmt waren. Trotz der Popularität dieser Ausgabe haben in den 1770er Jahren die Franzosen die weitere Verbreitung verboten. Nach einigen Hinweisen bestanden drei verschiedene Ausgaben des erwähnten Atlas. Der erste war eine verkürzte Version mit 66 Karten, von denen die meisten den westlichen Teil des Mittelmeeres darstellen. Eine weitere Ausgabe mit 122 Karten umfasste das gesamte Mittelmeer, wobei der östliche Teil nur mit Karten der wichtigsten Häfen und Buchten vertreten war. Zuletzt dab es eine dritte Variante mit gesamt 170 Karten und diese war für die Seefahrt in der Levante bestimmt.
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