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MORTIER,  PIERRE: VEDUTE VON SENJ UND OBROVAC

MORTIER, PIERRE: VEDUTE VON SENJ UND OBROVAC

Inventarnummer 262
Originaltitel: Segna ou Zegna, dans la Morlaquie iur le Golfe de Venise, Obrowazzo si Soto en Dalmatie
Erscheinungsjahr: 1704
Erscheinungsort und Herausgeber: Amsterdam
Format: 23 x 47 cm
Technik: Kupferstich

a) Die Vedute von Senj basiert sich auf älteren Veduten venezianischer Isolare. Sie wurde in Mortiers Atlas von 1704 veröffentlicht. Die Stadt Senj war, zur Zeit der Entstehung dieser Vedute, der Sitz des Kapitanats von Senj und die Hauptfestung des Grenzgebietes an der Küste. Die Vedute zeigt Senj als befestigten Ort, umgeben von Festungsmauern mittlerer Breite in Form eines unregelmäßigen Vierecks mit 11 halbkreisförmigen, runden und viereckigen Türmen.Die westliche Stadtmauer fing mit der Burg Turin an. Von da an setzte sich die Mauer zu dem Turm von Ambrosius und dem Papstturm und von da zu den Türmen Tribenav und Salapanok fort. Der Endpunkt im Norden der Mauer war die hervorragende Bastion Gulden. Von da an senken sich die Mauer nach Süden bis zum Kaštel. Im Rahmen von Kaštel befanden sich zwei eckige Halbtürme und ein runder Turm, der s.g. Philipturm. Von dem Philipturm setzen sich die Mauer zu dem Turm Naša und dem Turm Šabac fort. Diese schützten die Kapelle der Hl. Maria. Die Südmauer, die zum Meer gewendet war, und die Meerestür der Stadt wurden von der Hafenbastion (Pastein) geschützt  In der Nähe des Grossen Tores erhebt sich die Festung Kaštel, in der die Fürsten und die Kapitäne von Senj gewohnt haben. Diese massive Festung mit vier viereckigen Türmen ist um 1310 von den Fürsten aus Krk errichtet worden. Später diente Kaštel den Frankopans als ihre Residenz in Senj. Im Jahre 1469 wurde Kaštel der Sitz des Kapitanats von Senj. Innerhalb der Festungsmauer sehen wir die Wohnobjekte und die Gärten der Bewohner von Senj. Das einzige Objekt, das ausserhalb der Festungsmauer eingezeichnet ist, ist die Kirche der Hl.Maria. Im Jahre 1558 baute General Lenković auf der Erhöhung Trbušnjak eine starke Festung, Nehaj, die noch heute einer der erkennbarsten Symbole der Stadt Senj ist.

b) Die malerische Festungsstadt OBROVAC auf dem Fluss Zrmanja wurde oft in den venezianischen Isolaren dargestellt. Diese Vedute stammt aus dem Atlas von Mortier. Im Jahre 1537 wurde Obrovac von den Türken eingenommen und war unter ihrer Herrschaft bis 1647. Nachdem ihn im Jahre 1647 die Venezianer übernommen haben, erneuerten sie die Festungsmauern von Obrovac. Diese Vedute zeigt uns Obroavac als die Stadt unter der osmanischen Herrschaft war. Dies zeigt uns das Symbol des Halbmondes, das sich auf einem Stadtobjekt befindet. Offensichtlich hatte das Objekt die Funktion einer Moschee. Die Stadt setzte sich zusammen aus einer Festung am Berg über der Stadt und des zivilen Ortsteiles, der ebenfalls mit dünneren Festungsmauern befestigt war. Die Stadt hatte zwei Tore, ein Festlandtor und ein Tor auf der Seite zum Fluss Zrmanja. Heute sieht man immer die alte Festung über Obrovac und die Reste der Mauer, die ihn umrandet haben. Im Vordergrund der Vedute  sieht man Soldaten, die die Stadt beobachten. Wahrscheinlich handelt es sich um den venezianischen General Foscolo, der sich im Jahre 1647 vorbreitet, Obrovac zu erobern.

MORTIER, PIERRE
PIERRE MORTIER (1661-1711), niederländischer Herausgeber und Kupferstecher welcher in der 2. Hälfte des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Amsterdam wirkte. Er war Herausgeber von Karten von Sanson, Jailot, de Fer und de Wit.
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