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DE FER, NICOLAS: DIE BRÜCKE IN OSIJEK

DE FER, NICOLAS: DIE BRÜCKE IN OSIJEK

Inventarnummer 422
Originaltitel: Le Fameux Pont et la Forteresse d'Esseck
Erscheinungsjahr: 1687
Erscheinungsort und Herausgeber: Paris
Format: 37,5 x 50 cm
Technik: Kolorierter Kupferstich

Der obere Bereich der Ansicht (18 x 50 cm) stellt die berühmte Brücke bei Osijek dar, welche von Suleiman dem Prächtigen 1566 in Auftrag gegeben wurde als dieser sich auf den Weg machte Wien zu erobern. Die Brücke ist aufgrund der technischen Charakteristiken sowie der strategischen Bedeutung in ganz Europa bekannt geworden und es gibt eine Vielzahl von Beschreibungen und Ansichten von denen die Mehrzahl aus der Massenproduktion stammt. Sie Darstellung von de Fer entspricht dagegen der wahrheitsgemäßen Form, wobei die Brücke aus drei Teilen besteht, d.i. die Zufahrt von Osijek, anschließend die Brücke über die Drau die auf Booten gebaut war (die Zahl der Boote variierte zwischen 36 und 132), sowie die Straße auf Pfeilern bis nach Darda. Die gesamte Länge mit den Straßen betrug 8 km und die Breite variiert in den Beschreibungen geeignet für 2 bis zu 4 Wagen nebeneinander. Auf jeden Fall handelte es sich für jene Zeit um eine der größten Baumaßnahmen an dem mehrere Tausend Menschen zwei bis drei Wochen beschäftigt waren. Dank der Brücke wurde Osijek schon bald darauf die bedeutendst Stadt des türkischen Slawonien und erlebte einen bedeutenden wirtschaftliche Aufschwung. Suleimans Brücke findet sich im Jänner des Jahres 1664 wiederum im Fokus des europäischen Interesses als nach einem raschen Durchbruch aus Bobocse und mit viel Aufwand diese vom kroatischen Ban Nikola Zrinski, dem Urenkel jenes Nikola Zrinski, der 1566 in Siget Suleman den Prächtigen auf dem Erorberungszug nach Wien aufgehalten hat, in Brand gesetzt wurde. Viele Zeitgenossen (Homan, Ortel, Etore Scala, Christopher Boethius usw.) haben von diesem Sieg Zrinskis berichtet und dabei entstanden auch viele Ansichten.  Die Brücke wurde aufgrund ihrer Bedeutung neben dem Verlauf der alten innerhalb von 3 Monaten wieder aufgebaut, sodaß bereits im Mai 1664 das türkische Heer über die Brücke kommend in Ungarn eingefallen ist. 20 Jahre später, 1685, bricht die österreichische Armee unter Graf Jacob Lesle mit 30.000 Mann über Virovitica bis nach Osijek und lässt ausserhalb der Stadt alle Fette, Öle, Harze, Pech einsammeln und lässt diese dann auf der Brücke ein und entzündet von der Osijeker Seite die Brücke ein weiteres mal, sodass diese in einer Länge von 1.100 Fuß rasch niederbrennt.  Die Nachricht über die abgebranmnte Brücke verbreitet sich wiederum in Europa und wiederum erscheinen viele Beschreibungen und Ansichten.  Jene von De Ferov ist genau aus diesem Anlaß entstanden und zeigt den Moment vor dem Einrücken des österreichischen Heeres. Auf der beeindruckenden Vedute sieht man die ummauerte Festungsstadt Osijek und die Brücke aus ihrem ersten Zustand. Die Überbleibsel der Bücke, die Nikola Zrinski abgebrannt hat, sind hier nicht mehr sichtbar.

DE FER, NICOLAS
NICOLAS DE FER (1646-1720), königlicher Kartograph, Kupferstecher und Herausgeber in Paris. Er hat die Werkstatt seines Vaters nach dessen Tod im Jahr 1673 übernommen . Er spezialisierte sich auf die Erstellung von Karten von Städten und Befestigungsanlagen. Am Lebensende diente er als königlicher Geograph am Hof von Louis XVI. Seine Nachfolger waren die Schwiegersöhne J. F. Besnard und G. Danet. Die bekanntesten Arbeiten sind Atlas Royal aus dem Jahr 1695 und neuerlich 1699-1702, Atlas curieux aus 1700-1705, Petit et Nouveau Atlas aus 1697, Atlas ou Recueil de cartes Géogr. (1709-1722) und Introduction a la Géographie aus dem Jahr 1717.
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