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CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO: VEDUTE VON TROGIR

CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO: VEDUTE VON TROGIR

Inventarnummer 272
Originaltitel: Trau citta nella Dalmacia uicino a Spalato posto sopra il mare Adriatico locho delli Ill[ustrissi]mi S[igno]ri di Venetia
Erscheinungsjahr: 1571
Erscheinungsort und Herausgeber: Venezia
Format: 17,5 x 21,5 cm
Technik: Kupferstich

Diese Vedute zeigt die Insel Čiovo und die Stadt trogir mit seinem unmittelbaren Hinterland. Sie wurde von dem kroatischen Kartographen Božo Bonifačić für das Isolar unter dem Namen “Isole famose porti, fortezze, e terre maritime sottoposte della serenissima Signoria di Venetia, ad altri Principi Christiani, et al signor Turco, nuoamete poste in luce”, das von Giovanni Francesco Camocio 1571 herausgegeben wurde,  ausgearbeitet. Die Insel Čiovo ist nur mit einigen Kapellen und unbewohnt dargestellt. Die Stadt Trogir ist von der südlichen Seite dargestellt In die Stadt konnte man vom Festland und von der Insel Čiovo über die Brücke gelangen. Um die Stadt sieht man massive Festungsmauer mit Bastionen. Innerhalb der Stadt kann man Kamerlengo, den Turm des Hl. Markus, die Kathedrale und den Glockenturm der Benediktinerkirche des Hl. Johanns erkennen. Östlich von der Stadt reihen sich die Dörfer von Kaštel (Castel Stafileo, Cipico Nouo, Casaceg, Cipiso Vechio, Casa Rosalina i Vichos). Im Hinterland von Trogir kann man den geräumigen Becken von Radošić polje sehen.

CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO
CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO (Camocius, Camotio, Cametti, Gioan, Joan Francisco) war ein venezianischer Kartograph, Herausgeber und Händler, seine aktivste Zeit war zwischen 1558 und 1575. Im Jahr 1552 erhielt er in Venedig die Lizenz als Buchhändler und Herausgeber mit der Bezeichnung Al segno della Pyramide. In seiner Kupferplattenwerkstatt wurden Karten und Veduten hergestellt, die er als Herausgeber mit apresso oder apud G.F. Camocio cum privilegio unterzeichnet hat. Die fruchtbarste Zeit in den 50er bis 70er Jahren des 16. Jahrhunderts markiert insbesondere in Italien den Höhepunkt bei der Herausgabe von Isolaren. Dabei handelt es sich um praktische und perspektifische Darstellungen einzelner Städte und Häfen, meist in kleinerem Maßstab und als Kupferstich ausgearbeitet. Diese Darstellung der Küsten sowie des Binnenlandes sind, im Gegensatz zu den früheren Portulanen, Ergebnis besonderer Landvermessungsarbeiten. Zusammen mit G. Rosaccio, G. Franco und S. Pinargenti war Camocio der namhafteste Vertreter dieser Tradition. Ihn hat insbesondere auch die östliche Adria, wo er seine Quellen und Topographen hatte, sehr interessiert und er hat somit mehrere Karten zu den kroatischen Gebieten ausgearbeitet. Seine bekanntesten Arbeiten sind Lombardia Atlantic aus dem Jahr 1560, welche er mit Forlani erstellt hat, weiters Dalmatia und Friaul, 1563, Isole Famose, 1563 und 1564, Griechenland, Italien und Neapel, alle 1566, Venedig, 1571 und Europa, 1579. Seine Kupferplatten wurden von Donato Bertelli übernommen. In dieser Zeit wurden die Platten verebt, verkauft oder übernommen und die Informationen auf diesen wurde oft zwischen den Kartographen und Herausgebern getauscht. Die bekanntesten Darstellungen unserer Gebiete sind Nova dissegno della Dalmatia et Crovatia, 1566, Istrien, 1569, und eine Vielzahl von ihm unterschriebener Karten im Isolar Isole famose, porti, fortezze e terre maritimme aus den Jahren 1571 und 1574 wobei hier nicht alle Karten seine Arbeiten sind. Auf ca. 20 Karten oder Veduten werden Gebiete des heutigen Kroatien dargestellt wobei er nur wenige selber unterschrieben hat, die er eigenständig verbessert oder mit einigen neuen Information versehen überarbeitet hat. Auf Grundlage seiner Karten von Dalmatien und Istrien kann geschlossen werden, dass ihm für bestimmte Gebiete qualitativ hochwertige Vorlagen oder Daten zur Verfügung standen, wie etwa die Karte von Istrien von Coppo aus dem Jahr 1525 während für andere Gebiete dies nicht der Fall war. Er hat auch die Arbeiten heimischer Kartographen veröffentlicht, etwa von Natale Bonifacius und Martin Rota, von denen er nachweislich kartographische Informationen für seine eigenen Arbeiten genutzt hat. Offensichtlich hat er gewissenhaft bewertet, welche Angaben er übernehmen wird und welche nicht, sodaß er auch einige öfters dargestellte Fehler korrigiert hat.
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