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CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO: VEDUTE VON DER UMGEBUNG UM ŠIBENIK

CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO: VEDUTE VON DER UMGEBUNG UM ŠIBENIK

Inventarnummer 271
Originaltitel: Sebenico et contado citta nella dalmatia confina[n]te con Zara d[el]li Ill[ustrissi]mi S[igno]ri Veneciani al p[rese]nte da Turchi molestado
Erscheinungsjahr: 1571
Erscheinungsort und Herausgeber: Venezia
Format: 17,5 x 22 cm
Technik: Kupferstich

Diese Vedute von Šibenik mit Umgebung wurde von Martin Rota Kolunić aus Šibenik für das  bedeutende Isolar unter dem Namen “Isole famose porti, fortezze, e terre maritime sottoposte della serenissima Signoria di Venetia, ad altri Principi Christiani, et al signor Turco, nuoamete poste in luce”  ausgearbeitet und von Francesco Camocio 1571 veröffentlicht. Neben der Vedute von Zadars Umgebung ist diese Vedute eine der bekanntesten und wichtigsten von Kolunić. Šibenik mit seinem Hinterland ist während des venezianisch – osmanischen Krieges dargestellt. Mit der gepunkteten Linie ist die Grenze der osmanischen Eroberungen im Hinterland von Šibenik eingezeichnet. Am Festland und am Meer sehen wir Darstellungen unmittelbarer Kämpfe. Nach der Karte des Hinterlands von Šibenik und Zadars von Mateo Pagano aus dem Jahre 1530, ist diese eine der seltenen Karten des Hinterlands von Šibenik aus damaliger Zeit, als sein grösster Teil unter osmanischer Herrschaft war. Die Terrainkartierungen waren zu der Zeit auf diesem Gebiet nicht möglich. Kolunić war aus Šibenik, und hat diese Karte aufgrund seiner eigenen Erinnerungen an das Gebiet, das er sehr gut kannte, ausgearbeitet. Die Karte wurde in einer Reihe von Ausgaben veröffentlicht und mehrfach überarbeitet wie in späteren Isolaren als auch in zahlreichen Atlassen des 16. und 17. Jahrhunderts.

CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO
CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO (Camocius, Camotio, Cametti, Gioan, Joan Francisco) war ein venezianischer Kartograph, Herausgeber und Händler, seine aktivste Zeit war zwischen 1558 und 1575. Im Jahr 1552 erhielt er in Venedig die Lizenz als Buchhändler und Herausgeber mit der Bezeichnung Al segno della Pyramide. In seiner Kupferplattenwerkstatt wurden Karten und Veduten hergestellt, die er als Herausgeber mit apresso oder apud G.F. Camocio cum privilegio unterzeichnet hat. Die fruchtbarste Zeit in den 50er bis 70er Jahren des 16. Jahrhunderts markiert insbesondere in Italien den Höhepunkt bei der Herausgabe von Isolaren. Dabei handelt es sich um praktische und perspektifische Darstellungen einzelner Städte und Häfen, meist in kleinerem Maßstab und als Kupferstich ausgearbeitet. Diese Darstellung der Küsten sowie des Binnenlandes sind, im Gegensatz zu den früheren Portulanen, Ergebnis besonderer Landvermessungsarbeiten. Zusammen mit G. Rosaccio, G. Franco und S. Pinargenti war Camocio der namhafteste Vertreter dieser Tradition. Ihn hat insbesondere auch die östliche Adria, wo er seine Quellen und Topographen hatte, sehr interessiert und er hat somit mehrere Karten zu den kroatischen Gebieten ausgearbeitet. Seine bekanntesten Arbeiten sind Lombardia Atlantic aus dem Jahr 1560, welche er mit Forlani erstellt hat, weiters Dalmatia und Friaul, 1563, Isole Famose, 1563 und 1564, Griechenland, Italien und Neapel, alle 1566, Venedig, 1571 und Europa, 1579. Seine Kupferplatten wurden von Donato Bertelli übernommen. In dieser Zeit wurden die Platten verebt, verkauft oder übernommen und die Informationen auf diesen wurde oft zwischen den Kartographen und Herausgebern getauscht. Die bekanntesten Darstellungen unserer Gebiete sind Nova dissegno della Dalmatia et Crovatia, 1566, Istrien, 1569, und eine Vielzahl von ihm unterschriebener Karten im Isolar Isole famose, porti, fortezze e terre maritimme aus den Jahren 1571 und 1574 wobei hier nicht alle Karten seine Arbeiten sind. Auf ca. 20 Karten oder Veduten werden Gebiete des heutigen Kroatien dargestellt wobei er nur wenige selber unterschrieben hat, die er eigenständig verbessert oder mit einigen neuen Information versehen überarbeitet hat. Auf Grundlage seiner Karten von Dalmatien und Istrien kann geschlossen werden, dass ihm für bestimmte Gebiete qualitativ hochwertige Vorlagen oder Daten zur Verfügung standen, wie etwa die Karte von Istrien von Coppo aus dem Jahr 1525 während für andere Gebiete dies nicht der Fall war. Er hat auch die Arbeiten heimischer Kartographen veröffentlicht, etwa von Natale Bonifacius und Martin Rota, von denen er nachweislich kartographische Informationen für seine eigenen Arbeiten genutzt hat. Offensichtlich hat er gewissenhaft bewertet, welche Angaben er übernehmen wird und welche nicht, sodaß er auch einige öfters dargestellte Fehler korrigiert hat.
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