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CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO: STADT HVAR

CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO: STADT HVAR

Inventarnummer 506
Originaltitel: Liesna
Erscheinungsjahr: 1571
Erscheinungsort und Herausgeber: Venezia
Format: 17 x 23,2 cm
Technik: Kupferstich

Diese Vedute der Stadt Hvar zeigt den wichtigsten venezianische Kriegshafen in der östlichen Adria. Sie ist eine Ergänzung der Panoramakarte der gesamten Insel Hvar, welche sich in Camocio´s Isolar Isole famose, porti, fortezze…(Katalog CF, Nr. 507) befindet. Die Vedute ist, obwohl der Hafen im Verhältnis zu seiner Umgebung zu überdimensioniert dargestellt ist, so detailliert, dass fast jedes private oder kommunale Gebäude erkannt werden kann. Die neu errichtete Riva (riua noua) sowie der Mandrač (Mandracchio)  sind authentisch dargestellt. Die Stadt wird im Rücken von einer Festung (Castello) geschützt, an seinen Seiten befindet sich eine Stadtmauer mit Türmen. Außerhalb der Stadtmauern sind auch neu errichtete Gebäude, insbesondere im Westen um die Kirche Hl. Markus und dem Stadthafen dargestellt. Um den Hauptplatz  (La piazza) befinden sich die wichtigsten Gebäude der unteren Stadtsiedlung  (Borgi della citta); die öffentlichen Brunnen, das Arsenal, das Rathaus (Palazzo di ragion) und die Kirche Hl. Stefan. Im Hintergrund befinden sich die ummauerten Gärten und Obstgärten der Hvarer Einwohner sowie die Kirchen und Klöster La Nouiate San Nicolo und Gospe od milosti (S. Maria d. gracie). Im vorderem Bereich und vor dem Hafen befinden sich die Pakleni Inseln. Die Bezeichnung der Platte im unteren rechten Kartenrand ist 16. Obwohl Camocio diese Karte nicht unterschieben hat, zeigt sie aufgrund der vielen Details die Bedeutung dieses venezianischen Hafens und er betont diese noch durch sein eigenes Engagement bei der Beschaffung von neuen geografischen  Informationen, welche es bis dahin auf Karten von Hvar noch nicht gegeben hat. 

CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO
CAMOCIO, GIOVANNI FRANCESCO (Camocius, Camotio, Cametti, Gioan, Joan Francisco) war ein venezianischer Kartograph, Herausgeber und Händler, seine aktivste Zeit war zwischen 1558 und 1575. Im Jahr 1552 erhielt er in Venedig die Lizenz als Buchhändler und Herausgeber mit der Bezeichnung Al segno della Pyramide. In seiner Kupferplattenwerkstatt wurden Karten und Veduten hergestellt, die er als Herausgeber mit apresso oder apud G.F. Camocio cum privilegio unterzeichnet hat. Die fruchtbarste Zeit in den 50er bis 70er Jahren des 16. Jahrhunderts markiert insbesondere in Italien den Höhepunkt bei der Herausgabe von Isolaren. Dabei handelt es sich um praktische und perspektifische Darstellungen einzelner Städte und Häfen, meist in kleinerem Maßstab und als Kupferstich ausgearbeitet. Diese Darstellung der Küsten sowie des Binnenlandes sind, im Gegensatz zu den früheren Portulanen, Ergebnis besonderer Landvermessungsarbeiten. Zusammen mit G. Rosaccio, G. Franco und S. Pinargenti war Camocio der namhafteste Vertreter dieser Tradition. Ihn hat insbesondere auch die östliche Adria, wo er seine Quellen und Topographen hatte, sehr interessiert und er hat somit mehrere Karten zu den kroatischen Gebieten ausgearbeitet. Seine bekanntesten Arbeiten sind Lombardia Atlantic aus dem Jahr 1560, welche er mit Forlani erstellt hat, weiters Dalmatia und Friaul, 1563, Isole Famose, 1563 und 1564, Griechenland, Italien und Neapel, alle 1566, Venedig, 1571 und Europa, 1579. Seine Kupferplatten wurden von Donato Bertelli übernommen. In dieser Zeit wurden die Platten verebt, verkauft oder übernommen und die Informationen auf diesen wurde oft zwischen den Kartographen und Herausgebern getauscht. Die bekanntesten Darstellungen unserer Gebiete sind Nova dissegno della Dalmatia et Crovatia, 1566, Istrien, 1569, und eine Vielzahl von ihm unterschriebener Karten im Isolar Isole famose, porti, fortezze e terre maritimme aus den Jahren 1571 und 1574 wobei hier nicht alle Karten seine Arbeiten sind. Auf ca. 20 Karten oder Veduten werden Gebiete des heutigen Kroatien dargestellt wobei er nur wenige selber unterschrieben hat, die er eigenständig verbessert oder mit einigen neuen Information versehen überarbeitet hat. Auf Grundlage seiner Karten von Dalmatien und Istrien kann geschlossen werden, dass ihm für bestimmte Gebiete qualitativ hochwertige Vorlagen oder Daten zur Verfügung standen, wie etwa die Karte von Istrien von Coppo aus dem Jahr 1525 während für andere Gebiete dies nicht der Fall war. Er hat auch die Arbeiten heimischer Kartographen veröffentlicht, etwa von Natale Bonifacius und Martin Rota, von denen er nachweislich kartographische Informationen für seine eigenen Arbeiten genutzt hat. Offensichtlich hat er gewissenhaft bewertet, welche Angaben er übernehmen wird und welche nicht, sodaß er auch einige öfters dargestellte Fehler korrigiert hat.
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